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20 Jahre fahre ich nun mit kleinen Nebenbahnzügen von Houbingen über Holzen und Conrath in den Schatten. Ich lasse ein paar kleinere D- und Güterzüge in einer kurzen Durchfahrt durch Conrath eine imaginäre, in einem weiteren kleinen Schattenbahnhof endende Strecke Richtung Olpe fahren. Und unter Conrath schlummerte das viergleisige Ende eines Hundeknochens mit einem nach 60 Zentimetern Gleislänge abrupt endenden Stück einer zweigleisgleisen elektrifizierten Hauptstrecke. Die habe ich irgendwo unweit Köln Richtung Süden am Rande des bergischen Landes entlang-phantasiert. Phantasiert im doppelt Wortsinn. Sie endete bislang wirklich im Nichts. Und es gibt kein Vorbild. Allerdings war um 1860 herum wirklich geplant, die heutige linksrheinische Strecke durch Siegburg und ein Stück weit an der Sieg entlang in Richtung Ruhrgebiet zu bauen. Weil das große Köln aber unbedingt an diese wichtige, am Rhein entlang führende, Verkehrsachse angebunden werden wollte, wurde die Rheintalstrecke dann länger am Rhein entlang und weiter Richtung Köln gebaut. Wobei durch das Tal der Sieg dann etwas später ja die ebenfalls überwiegend zweigleisige, wenn auch nicht ganz so bedeutsame, Siegstrecke gebaut wurde. Und irgendwo in dieser Region soll nun in meinem Dachgeschoss eine wichtige zweigleisige elektrifizierte Hauptstrecke der jungen DB an einem kleinen Flüsschen entlang laufen.
Vor 20 Jahre hatte ich schon im Kopf, dass ich irgendwann vor dem schmalen Mittelteil des ¹L¹ noch eine Hauptstrecke für TEE, D- und lange Güterzüge in den Vordergrund bauen will. Im Überschwang der jungen Jahre sollte es selbstverständlich ein großer Bahnhof werden. Mindestens zwei Bahnsteige mit 2 Metern Länge, ein weiterer etwas kürzerer der hier abzweigenden Nebenbahn. Abstellanlagen für deren Züge, Bereitstellungsgleise für Güterzüge, Ortsgüteranlagen..., alles was das Modellbahnerherz begehrt. Ich habe die wildesten Gleispläne gezeichnet. Und irgendwie hätte ich das auf ingesamt fast fünf Meter Gleislänge auch unterbekommen. In H0 entspricht das fast sieben Metern und auf solchen Flächen werden oft ganze Hauptbahnhöfe errichtet. Aber irgendwann dachte ich mir: wer soll all die Weichan auf all den Bahnhöfen am Ende schalten, damit auf dieser Anlage wirklich sinnvoller Betrieb stattfinden kann? Ein PC? Irgendwann würde mir das einfach zu viel Gleis! Wirklich schön oder gar vorbildnah würde noch ein - diesmal grösserer- Bahnhof auf der Anlage in meinen Augen auch nicht wirken. Ich speckte ab. Gründlich. Hier sollte nun - so der Plan - eben kein Bahnhof mehr entstehen. Das die im Hingergrund befindliche Nebenstrecke über ein Gleisdreieck angebunden wird, war schon länger geplant. Aber die fädelt nun einfach in die Hauzptstrecke ein. Und als dieses Gleisdreieck zur neuen Nebenbahn im Jahr 1888 an die imaginäre Hauptstrecke gebaut wurde, hat man wegen der großen Bedeutung der Hauptstrecke und schon damals dichtem Verkehr an dieser Stelle noch ein Ausweich-/ Überholgleis in die Hauptstrecke gesetzt. Damit dieses Ausweichgleis aus beiden Gleisen in beide Richtungen ohne Kreuzung des Gegengleises befahrbar wird, legte man es in die Mitte zwischen die beiden Hauptgleise. So habe ich hier keinen großen Bahnhof mehr, einfach ein paar Gleise mit sinnvoller Funktion. Aber halt: rein formal gilt so eine Betriebsstelle bei der Bahn dann laut Experten doch als Bahnhof. Nun denn :-)
Damit kann ich später von den Automatiken der Schattenbahnhöfe an den Enden der Strecke im schneller Folge Züge über die Hauptstrecke schicken lassen und mit je einem Tastendruck entscheiden, ob sie auf die Nebenstrecke abzweigen sollen - oder ob ein Zug auf dem Ausweichgleis automatisch bremst und auf dem Hauptgleis den nächsten aus dem Schattenbahnhof kommnen Zug vorbei lässt. Da kann ich mir die schönen Züge noch besser im Stand betrachten, als an einem Bahnsteig....oder kann die Züge hier automatisch einfach so fahren lassen, während ich die Abläufe auf der Nebenbahn steuere.
Ende September des Jahres 2024 trug ich dann ein gutes Dutzend von einem Baumarkt mit Biber zugesägter Platten aus 12mm dickem Multiplex und einige Platten aus 6mm Birkensperrholz in mein Modellbahnzimmer. Das Sperrholz musste in einige geschwungene Formen gebracht werden, die kein Baumarkt liefert. Darum kam eine Stichsäge zum Einsatz, zusammen mit einigend Dutzend Senkkopf-Schrauben, einer Flasche Ponal Holzleim, einem Akkuschrauber, und Anschlagwinkel Dann wurde in mehreren Etappen gesägt, geleimt und verschraubt.
So entstand ein Segment mit 2,8 Metern Länge und 60 Zentimetern Tiefe, welches später direkt vor die bestehende Anlage gesetzt werden kann, wobei zum rechten Ende ja schon ein insgesamt 1 Meter tiefes Segment liegt, auf dem ein kleiner Teil der künftigen Strecke samt Schattenbahnhof bereits existiert. Unmittelbar vor und unter dem 'Michelshof' vor dem Bahnhof von Connrath. In der nun entstehenden Verlängerung wird die Strecke in leichtem Bogen liegen, der dahinter zur bestehenden Anlage leicht ansteigende Hügel soll aus Styrodurplatten entstehen. Vor der Strecke läuft etwas tiefer, durch eine nicht allzu hohe Mauer getrennt, eine Landstraße und davor am Plattenrand letztlich mehr angedeutet als gezeigt, ein kleines Flüsschen.
Dies Gewässer ist letzlich die Verlängerung der bereits in der Anlagenecke von der Nebenbahn überquerten Igger, welche dort aktuell einen kleinen Weiher bildet. Dessen Ablauf wird nach zwei Schleifen in den Anlagenvordergrund fließen, von der Haupstrecke und der parallel laufenden Landstraße überquert und dann nach einem ziemlich scharfen 'Knick' eben parallel dieser Strecken entlang laufen.
OK, der Knick wird ziemlich abrupt. Aber die in meiner Heimatregion fließende Agger hat, genau wie die nahegelegene Sülz, tatsächlich einige ziemlich abrupt wirkende 90-Grad Bögen in ihrem Lauf. Die Sülz sogar direkt hinter einer real existierenden Straßenbrücke. So ist nun am linken Ende des aktuell in Bau befindlichen Segmentes der Lauf der Igger etwas vertieft zu erkennen, genau an der Stelle, an der später; eine kleine Eisenbahn- und eine Straßenbrücke die Igger überqueren werden.
Und darauf wird nun im nächsten Abschnitt ein Bahnhof entstehen, der ganz ohne Bahnsteige und Bahnhofsgebäude auskommt. Im Gleisdreieck auf der rechten Seite wird nur ein kleines Stellwerk diese Blockstelle mit Abzweig, Gleisdreieck und Ausweichgleis steuern. Insgesamt dann doch 10 Meter Gleis mit insgesamt 10 Weichen und 8 Signalen. Die Gleise werden mit Material von TTFiligran gebaut. Damit habe ich schon am rechten Ende, wo bereits 4 dieser Weichen liegen, gute Erfahrungen gemacht. Etwas teurer als Standardgleis etwa von Tillig - aber auf jeden Fall auch deutlich ¹schöner¹ ein paar Zeilen und Bilder dazu finden sich 'Neuer Gleisbau' direkt nach diesem LINK, oder auch links im Menü,