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Das ganze Dorf mit Bahnhof

Das Dorf Conrath

Hier hatte ich zum ersten mal beim Bau meiner immer an der Wand-Anlage eine gewisse Fläche zu bebauen. Am rechten Ende, unter dem später mal der Schattenbahnhof eines Hundeknochens Platz finden soll. Im Vordergrund der kleine Bahnhof Connrath. An dessen rechtem Ende sollte die eingleisige Strecke erst einmal im Untergrund verschwinden, so dass darüber fast ein Quadratmeter Platz zu Bebauen war. Und klar: Zu einem kleinen Bahnhof muss ein kleines Städtchen. Und dessen Aufbau unterlag einigen Sachzwängen. Plus einigen Wünschen meiner damals noch schulpflichtigen Kinder. Und die Architektur sollte in die gedachte Landschaft, das oberbergische Land, östlich von Köln passen. All das führte zu einem fast zwangsläufigen Stadtplan und jede Menge Kit-Bashing.

Die Topografie: Damit die darunter verlaufende Strecke nicht zu steil wird, musste die Landschaft dort etwas höher liegen als am Bahnhof im Vordergrund. Wir brauchen also Straßen mit Steigung. Und weil ich 'schon wieder ein Tunnelportal' langweilig fand, wollte ich die Strecke unter/hinter einer Straßenüberführung verschwinden lassen. So wurde klar, dass der Bahnhof im Vordergrund in einer Art Senke liegt und die Straßen von hier aus ansteigen mussten. Aber einen Vorplatz braucht der Bahnhof natürlich, am Besten mit Bushaltestelle. Ein Gasthof wäre schön, Oft haben sich an solchen Verkehrsknotenpunkten auch Apotheken angesiedelt. Also: Vor dem Bahnhof noch ein Vorplatz, eben mit Gasthof und Apotheke.

Die Architektur: Im bergischen Land gibt es einiges an Fachwerk - aber vor allem Schieferfassaden. Und noch eines ist typisch: Größere und irgendwie bedeutende Gebäude sind - wenn nicht verschiefert - häufiger in einem sehr kräftigen Gelbton gestrichen.

Der Gasthof: Da fand sich recht schnell ein passendes Gebäude. Der 'Thüringer Hof' von Aufhagen. Der ist im obersten Geschoss sogar verschiefert, stilistisch also durchaus passend. Aber wenn man sich den so anschaut passt irgendetwas doch nicht so recht. Wie soll auf so einer kleinen Grundfläche ein Gasthof aufgebaut sein? Wo soll da ein Treppenhaus zum Obergeschoss führen? Wo ein WC für Gäste und eine (wenn auch eventuell kleine) Küche untergebracht werden? Das kann so nicht passen. Auf gar keinen Fall. Und weil ich finde, dass auch Gebäude irgendwie glaubwürdig sein sollten, kaufte ich zwei dieser Bausätze und baute den Gasthof fast doppelt so breit. Eingangstür und die beiden links und rechts daneben liegenden Fenster stammen von Bausatz 1. Die links und rechts daneben noch zu sehenden Fassendteile mit je einem Fenster, stammen aus Bausatz 2. Die Kunststoffplatten wurden schlicht mit einer starken Bastelschere gerade abgeschnitten, etwas befeilt und stumpf aneinander geklebt. Wer mit sehr gutem Auge ganz nah herangeht, kann die Nähte noch erahnen. Das Dach passte allerdings nun gar nicht mehr und entstand ähnlich hemdsärmelig aus separat gekauften Bastelplatten.

Dorfplatz Connrath

Dorfplatz mit Apotheke und Gasthof

Apotheke mit Straße zur Schule

Die Apotheke

Die Apotheke: Sie ist das wohl einzige Haus im Dorf, das fast ohne Veränderung wie aus dem Auhagen-Katalog gebaut wurde. Nur eines wurde hier - wie auch am Gasthof - aufgepeppt. Fachwerk wird in Modellbau-Spritzlingen ja oft als separates, braunes, Teil hergestellt, dass dann in entsprechende Aussparungen der Wand bündig eingeklebt wird. Auhangen hat bei einigen Bausätzen (auch beim Gasthof) die Wand inklusive Fachwerkbalken aus einem Strück gespritzt. Damit die Balken danach separat bedruckt werden können, steht das Fachwerk gut einen Millimeter vor der Wand. Das sieht bei genauer Betrachtung merkwürdig aus. Bei echten Fachwerkhäusern ist die Wand eigentlich immer bündig zum Fachwerk verputzt. So rührte ich also dünnen Modellgips an und verpuzte die Wand. Zwischen den Fachwerkbalken befinden sich nun also echte, knapp einen Millimeter dünne Gipsplatten. Das sieht nun aus wie echter Putz. Zu der Zeit hatte ich ohnehin gerade Übung im Gipsen. Denn ich mag keine Grundplatten. Die kann ich irgendwie kaum richtig miteinander verbinden, sehen immer nach 'Modell' und künstlich aus. So habe ich alle Gebäude ohne Grundplatte gebaut und die darum herumführenden Gehwege und Straßen aus Gips entstehen lassen. Die Gebäude stehen nun in ein bis zwei Millimeter tiefen Aussparungen im Gips. So stehen sie wirklich nahtlos an nahtlosen Straßen und Gehwegen. Weil ich zu dieser Zeit eine kleine Serie von Bauberichten im TT-Kurier veröffentlichen durfte, habe ich darüber einen Artikel geschrieben. Der findet sich auf auf dieser Homepage links oben im Menü unter 'Baustelle' und 'Dorfplatz'

Kleingewerbe am Bahnhof: Hinter der Ladestraße musste ja nun eine echte Straße bergauf führen.... und weil der hintere Teil dieses Segments gut 5 Zentimeter höher liegt, ergab sich da eine fast 80 Zentimeter lange Mauer. Ich finde, dass es aus ähnlichen Gründen auf vielen Modellbahnanlagen zu viele Mauern gibt. Um das etwas aufzulockern brauchte ich ein Haus, dass zur Ladestraße hin ein Erdgeschoss hat, aber im Obergeschoss von auf der Rückseite von der höher liegenden Straße aus betreten werden sollte. Also: Hanglage! Da fiel mir der Reifenhandel von Auhagen ins Auge, der abgewandelt auch als Feuerwehr produziert wird. Was wäre, wenn der untere Teil tatsächlich ein Gewerbebetrieb am Bahnhof wäre... irgendwie kam ich da auf einen kleinen Landmaschinenhandel mit Reparaturwerkstatt, der seine größeren Waren von der Bahn liefern ließe. Das Modell hat einen Anbau. Wenn der ein Flachdach bekäme, könnte das exakt auf der Höhe der oberen Straße liegen, mit Gehwegplatten belegt vom Bürgersteig der Straße betreten werden. Familie Schmieder, die Besitzer des Landhandels könnten dann im Obergeschoss, über der Werkstatt noch Verkaufsräume für Kleinteile und Haushaltswaren betreiben, die eben von der Straße aus betreten würden. Irgendwie musste dann doch die Dachlandschaft ganz anders gestaltet und zwei Giebel ergänzt werden. Am Ende fehlte nur noch die bergische Verschieferung. Die entstand aus einer Collage von Fotos echter Schieferhäuser im Computer, wurde ausgedruckt und aufgeklebt.

Reihenhäuser: Direkt hinter dem Landhandel und oberhalb der kleinen Ladestraße war nun noch Baugrund frei - und irgendwo sollten ja auch Wohnhauser hin. Also hier! Und irgendwie hatte ich Lust auf Reihenhäuser aus den fünfziger Jahren. Auch die entstaden mit radikalem Kitbashing. Weil ich das - samt der Geschichte dahinter - aber auch schon als Baubericht für den TT-Kurier beschrieben hatte, verweise ich hier einfach auf das Menü oben links, wo man diese Bauten unter 'Baustelle' und Reihenhäusern findet

Die Schule

Die Schule....

... die eigentlich ein Bahnhof war

... die ein Bahnhof war.

Und eine Schule: Das war ein Wunsch meiner damals noch jungen Kinder. Eine Schule muss auf die Bahn. Aber bitte 'brennend'. Natürlich!. Tatsächlich hatte ich in dem Gebäude dann ein rotes Flackerlicht und einen Rauchgenerator. Aber irgendwie hat der nie so funktioniert, wie er sollte. Inzwischen ist er ganz defekt. Also: Der Schulbrand ist gelöscht, die Schule steht noch. Aber woher nimmt man bitte ein Modell für eine Schule? In TT? Auch hier war klar: Ich will eine realistische Grundfläche. Das Gebäude muss gross; genug sein, um tatsächlich vier oder besser sechs Klassenzimmer aufnehmen zu können. Und ein Treppenhaus, ein Lehrerzimmer, So ein Gebäude braucht Fläche! Wer es nun sieht und das Angebot der Gebäudehersteller kennt, wird es vielleicht wiedererkennen. Es ist eigentlich der alte Bahnhof Klingenberg von Auhagen. Als ich den im Katalog genauer betrachtete, sah ich es direkt vo meinem geistigen Auge: In der Mitte der Eingang, dahinter das Treppenhaus, über dem Eingang ein Lehrerzimmer mit drei Fenstern. Und jeweils links und rechts auf jeder Etage je ein Klassenraum mit vier Fenstern. Das passt. Weil das dafür vorgesehene Grundstück aber noch etwas größer war, wurden wieder zwei Bausätze gekauft und in der Mitte hinter dem Eingang eine ursprünglich rechte Gebäudeseite zu eimen fünften und sechsten Klassenzimmer hinzugebaut.
Und drumherum ein gepflasterter Pausenhof mit sogar akzeptabler Fläche. Und als finish kam hier zum Fassadenanstrich hier nun das bergische Gelb zum Einsatz.

Eine Kirche muss auch ins Dorf.
Auch bei Kirchen ist das Angebot in TT eher begrenzt. Aber das macht nichts. Denn die vorhandenen TT-Kirchen finde ich ohnehin viel zu klein. Da kann man sich nicht nur problemlos in der Baugröße HO bedienen - man sollte es sogar. Also mal wieder Kataloge durchstöbern. Welche der angebotenen Kirchen hatte ich so ähnlich hier in der Region schon mal gesehen? Nein, nichts bayrisches, kein Zwiebelturm bitte, Und keine kleine Kapelle. Ah was ist das: Die 'Stadtkirche von Faller'. Vom Grund-Stil hat die alte Rösrather Kirche eine gewisse Ähnlichkeit. Und in Wuppertal gibt es sogar etwas, das diesem Bausatz sehr ähnlich sieht. Mit einer Ausnahme: Der Turm! Warum steht der im Modell so seitlich im Kirchenschiff? Das ergibt architektonisch wenig Sinn. Kirchen mit ähnlichem Stil, die ich kenne, hatten den Turm frontal vor der Kirchenschiff stehen, und oft auch genau in der Mitte. Aber das ist nichts, was man so ähnlich nicht hinbekommen kann. Und Voila. Nach beherztem Einsatz von stabiler Haushaltsschere, Klebstoff, Spachtelmasse und Farbe steht die Kirche nun. Als Pfarrhaus stellte ich noch das Umgebindehaus von Auhagen direkt daneben. Und auf die andere Seite noch einen kleinen Friedhof.

Gärtnerei mit Blumengeschäft

Bauernhof als Gärtnerei mit Blumengeschäft

Gärtnerei mit Blumengeschäft.
Ganz rechts am Rand, wo die Strecke hinter der Straßenunterführung im Schatten verschwindet, war auch noch etwas Platz neben der Straße. Als hier gebaut wurde war meine Frau gerade in einer Ausbildung zur Floristin. Dann sah ich Gewächshäuser im Maßstab TT, gerade neu vorgestellt von Fa. Lüetke.. und so entstand mit dem alten Bauernhof und dem Blumenkiosk von Auhagen ein Ensemble, 'Alter Hof und Gärtnerei'. Ein Überbleibsel früherer Zeiten, als Connrath wirklich noch dörflich geprägt war. Landwirtschaft findet im Ortskern schon lange nicht mehr statt. Der hier früher lebende Landwirt hatte seine zentral liegenden Grundstücke spätestens in der Zeit des Bahnbaus, verkauft, sich vom Erlös einen moderneren Hof ausserhalb des Ortes errichtet. Der alte Hof wurde leicht modernisiert weiter als Wohnhaus genutzt. Das direkt angrenzende Grundstück wurde später mit zwei relativ gross;en Gewächshäusern bebaut. Und dort, wo das Grundstück nah am Bahnhof und dessen Vorplatz liegt, ein keiner Verkaufspavillon errichtet. All das sieht vor allem Abends schön aus, wenn in den Gewächshäusern noch Licht brennt - nur leider liegt es etwas einequetscht unter einer Dachschräge mit Rauhfasertapete, für die ich auch mal eine passende Kulisse erstellen müsste.