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Auf dem hoch spannenden Weg zur wilden Wiese.
Sorry, wieder ein Wortspiel am Anfang. Ob der Weg wirklich spannend wird, muss sich noch zeigen. Aber ich hatte nach mehr als 25 Jahren Modellbahnbau erstmals ein elektrostatisches Begrasungsgerät im Einsatz, konkret den RTS Greenkeeper 35kV. Ich habe mir im Vorfeld einige Bauberichte und Youtube-Videos anderer Modellbahner betrachtet. Und mir daraus einen eigenen Weg zum Endergebnis zusammengereimt, den ich hier nun beschreibe. Ob die Beschreibung zur Warnung oder Nachahmung geeignet ist, muss der Leser anhand des Ergebnisses entscheiden ;-)
Ausgangspunkt war eine rund zweieinhalb Meter lange und zwischen 20 und 40 Zentimeter breite Fläche zwischen im Vordergrund laufenden neu gebauten Hauptstrecke und der im Hintergrund leicht erhöht liegenden, vor gut 20 Jahren entstandenen Nebenbahn. Der Unmtergrund war im Vorfeld bereitzs mit Styrodur, Gips und braunem Pigment geschaffen. Nun sollte hier eine wilde Wiese wachsen. Links als wirkliche Wildwiese mit Flächen voller wild wucherndem Ginster, auf der rechten Seite in eine - bis in die 70er Jahren von den Besitzern noch nebenberuflich genutzte - Streuobstwiese. Bessere Äpfel, Birnen und Zwetschgen als von dort hat es zwischen Holzau und Connrath nirgendwo anders gegeben! Dann kamen Supermärkte mit ganzjährig aus aller Welt importierem Hochglanzobst, aber das ist eine andere Geschichte.
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Als erstes musste aber nun erst mal eine Wiese wachsen. Meine Herangehensweise war wie üblich eher hemdsärmlich. In Etappen der Größe eines Din A3 blattes flächig mit dem Pinsel den von RTS vertriebenen flüssigen Kleber aufpinseln, 2mm Fasern der Fare Sommergrün, Spannung anlegen, mit wenig Abstand den Greenkeper darüber hin und her bewegen - schon fliegen die Fasern in präzisen Linien direkt auf den klebrigen Boden. Dann heißt es warten. Nach zwei Stunden mit Feinstrumpf im Staubsauber ohne Berührung schon mal etwas abgesaugt. Am nächsten Morgen (immer nmoch mit Feinstrumpf im Rohr) aber dem normalen Borsten-Bürsten Aufsatz des Staubsauger wirklich kräftig drüber.... (die Wiese soll schließlich jahrelanges regelmäßiges Staubsaugen überstehen)..... und schon hat man einen langweiligen gut gemähte Rasen, bei dem an einigen Stellen noch der Untergrund durchschaut. Mehr als die Hälfte der Fasern findet sich zur einfachen Wiederverwertung im Damenstrumpf)
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Also zweiter Durchgang. Diesmal vor allem die kahl gebliebenen Stellen und entlang einiger Bodenwellen mit ansonsten eher improvisiertem Streckenverlauf knapp die Hälfte der Fläche noch einmal mit Flüssigkleber eingestrichen, Teilweise auch nur einzelne Tupfer. Damit für die Begrasung überall wirklich Spannung ankommt hauchdünn mit Sprühflasche eine leichte Spüli-Wasser-Wolke darüber genebeolt, wieder Spannung angelegt, diesmal mit 4mm "Sommer Trocken". Wieder nach zwei Stunden ohne Berührung und am nächsten morgen mit Staubsaugerbürste abgesaugt. Jetzt wird es langsam zur Wildwiese. Arbeitzeit für jeden Durchgang insgesamt maximal eine Stunde.
Und weil ich auch nicht endlos basteln will, sollte der dritte Durchgang der zunächst Letzte werden. Diesmal mit 6 mm Sommergrün und 4 mm Heu etwa halbe halbe gemischt und gut geschüttelt. Dort, wo im vorigen Durchgang kein Kleber ankam, der 2mm-Rasen zu monoton wirkte, kam nun Kleber hin. Spannung und Faser marsch, warten saugen. Voila!
Wobei: Eine Wildwiese im Frühsommer ohne Blumen und blühende Gräser? Bisher hatte ich vor allem die nicht ganz billigen mit unterschiedlichen Blütenfarben beflockten Büschel genutzt, die man dann mit rund &mm Duchmesser an beliebiger Stelle einkleben kann. Teilweise nutzte ich auch entsprechend beflockte Fasermatten, in kleine Fetzen zerreißt und dann eingeklebt. Aber damit bekommt man immer einzelne klar umrissene Blühende Einzelpflanzen. Oder Flächen wie ein Blumenbeet. Wenn ich mir aber eine echte blühende Wildwiese anschaue, sind da unzählige gleichmäßig ungleichmüßig verteilte Blüten in den Gräsern und ganz selten klar umrissenen Blühpflanzenbüschel.
Nun denn, dafür gibt es (auch bei RTS) sehr feinen Blütenturf, feinster Schaumstoffstaub in unterschiedlichsten Farben. Aber wie den auf die Fläche verteilen? Nochmnal die ganze Fläche mit Flüssigkleber einpinseln und dann mit den Fingern verstreuen? Das wäre wohl zu grob. Oder mit feinem Pinsel gezielt die Spitzen der Grasfasern mit Kleber benetzen und dann Blüten verstreuen. Das schien mir eher &mühsam.
Also habe ich einige Beutelchen Nano-Turf-Blüten besorgt - und, ja, Sprühkleber! Den habe direkt mal kurz getestet. Er klebt wie der Teufel, trocknet matt und ohne Restklebrikeit unsichtbar. Damit konnte ich bei einem Schnelltest ziemlich gut Buschwerk belauben. wird auch für Bäume gut funktionieren.
Wie aber nun bunte, weit verstreute, kleine Blüten gleichmäßig ungleichmäßg in eine wilde Wiese bekommen? Ohne stundenlang zu tupfen und zu fummeln? So einfach und simpel wie ich es mag. Mir fielen die kleinen Tropffläschen auf, die ich eigentlich für einen anderen Zweck besorgt hatte. Zum einfachen gezielten Aufbringen kleinster Mengen verdünntem Holzleim beim 'schottern' kleiner enger Flächen wie etwa der schmalen Spalte zwischen Straße und Mauer. Mit solchen Fläschchen kann man schnell und einfach sehr gezielt kleine Leimwassermengen dosieren. Könnte man damit vielleicht auch fein dosiert Nanoturf auf Wiesen pusten?
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Also weißen und gelben Nanoturf in je ein elastisches Fläschchen gefüllt. Eine Fläche, kleiner als Din A4, mit Kleber besprüht. Den Turf im Fläschchen an die Spitze geschüttelt, durch Drücken mal mehr mal weniger dichte Wölckchen weißer Blüten aus den Fläschchen verpustet... die landen je nach Entfernung von der Fläche dann im Umkreis von Fünfmarkstück bis Bierdeckel auf den klebrigen Grasfasern. Noch ein Wölkchen Kleber, nun gelbe Flöckchen, Zeitaufwand keine 10 Minuten. ....
Im Bild das Ergebnis des ersten schnellen Experimentes zwei Stunden später.
Das Teststück hat gerade ein durchaus ruppiges Absaugen mit dem Bürstenvorsatz unseres Haushaltssaugers hinter sich.... die wirklich sehr feinen aber bei Gelb auch mal in größeren Bröckchen verpusteten Blüten sind gut verteilt - und haben den Staubsaugerbürsten widerstanden. Ich hoffe, dass das nach jahrelangem regelmäßigem Staubsaugen noch ähnlich aussieht :-)
Das ist der aktuelle Stand. Ich muss auf dem Weg zur Wiese jetzt eine kleine Rast einlegen, werde aber wohl mit ein paar weiteren Blüten in anderen Farben sowie einigem kleinerem Buschwerk noch mehr Abwechslung schaffen und die große Fläche der Wiese dann ähnlich bearbeiten. Dort, wo im Bild die Pustefläschchen stehen, sollen zudem rund hundert realistisch wirkende blühende Ginsterbüsche 'wachsen'. Für weniger als 10 Euro Gesamtkosten mit insgesamt hoffentlich maximal 5 Stunden Bastelei. Aber das wohl erst nächste Woche